Blog-Texte
Und hier ist unser aktueller Rundbrief:
Dies ist der Rundbrief für Februar 2025
Liebe Leserin, liebe Leser
"Erfülltes Menschsein in einer zerbrechlichen Welt leben..."
Von Herzen grüße ich Euch - wo auch immer Ihr dies lest, wo Ihr lebt und Eure Wege geht...!
Es sieht so aus, dass wir in einer heftigen, herausfordernden, bisweilen erschreckenden Welt-Stunde leben. Das natürlich nicht erst seit heute, nicht erst seit den jüngsten politischen Stationen. Es wirkt auf mich so, dass sich Vieles zuspitzt, vielleicht auch Kräfte, die schon lange zu ahnen und zu spüren waren, jetzt aber mit Deutlichkeit und Macht auf den Plan kommen.
Wir können sagen - was viele spirituelle Traditionen tun - dass Menschsein immer voller unerwarteter und heftiger Herausforderungen ist und eben nichts sicher ist auf unserem Planeten. Nun, dem kann man zustimmen. Nur, für uns heute in all der Komplexität unseren Weg als Menschen zu gehen, bewusst zu leben, wach, auch wacher werden zu wollen, genügt das so nicht.
Wir wollen tiefer schauen, mehr verstehen, mitwirken können - und wir erleben uns ja auch in gewissem Sinne mitverantwortlich, involviert, Teil dieser lebendigen Welt, Gesellschaft, globaler Ordnung. So mag ich mit Euch ein paar Einsichten - Spurungen in den Dschungel von Infos und oft auch Überflutung und Chaos - versuchen:
Um uns dem, was in den Gesellschaften, bei uns und in anderen Ländern und weltweit geschieht, zu stellen, braucht es eine gute Gründung. Wir können nicht im luftleeren Raum verstehen, geschweige denn hilfreich sein, oder eben ein - wie ich es darübergeschrieben habe - erfülltes, sinnvolles Menschenleben führen.
Was ist es, das uns gründet, uns Grund und Heimat gibt in einer bisweilen un-heimlich gewordenen Weltzeit?
Ganz natürlich - und so sehen es auch die Erfahrenen der Jahrhunderte - ist die Hinwendung zu der Tiefe und Dichte, die wir eigentlich sind: Zu unserer Wesens-Essenz, unserem göttlichen SoSein, unserer erwachten Natur. Wir können das als dichte und powervolle "Präsenz" erspüren genau da wo wir sind: in unserem Körpersein als menschliche Wesen, hier und jetzt!
Das ist real. Eine Meisterin unserer Tage Karen Johnson sagt: Du kannst Sicherheit nur finden, wenn Du etwas berührst, das wirklich ist! Das ist Kontakt zum Wesen, zum Sein in uns und als wir selbst.
Das ist das Erste. Hier wurzeln wir uns ein, bevor wir uns Zeit und Geschichte "zumuten", in etwas, das nicht den Gesetzen von Zeit und Geschichte und Ort und Welt unterliegt.
"Wir sind in der Welt - aber nicht von der Welt." - Das meint genau dies.
Von da aus (ein zweiter Punkt) können wir uns gut hinwenden zur einfachen und menschlichen Zeitlichkeit unseres täglichen Lebens und Erlebens. Die einfachen Dinge und Pflichten zu tun, unsere Liebe und unsere Kompetenz auszudrücken Tag für Tag, alle Tage Deines Lebens...
Dabei ist äußerst hilfreich und wirklich nährend, gerade in heftigen Zeiten (persönlich oder global), wenn wir eine "Praxis", eine spirituelle Übungs-Spur haben. Etwas, das wir tun können auch wenn wir durch den Wind sind... ist extrem heilsam und ordnet uns. Täglich, regelmäßig, wie der Aufgang und Untergang der Sonne. Das nährt!
Es bringt uns ins Hier und Jetzt, es lehrt uns Einfachheit, Erdnähe gleichsam, es zeigt uns wirksames Tun im Alltag, holt uns heraus aus der Ohnmacht und lässt uns inmitten so manchen Chaos' den Geschmack der Kostbarkeit unseres Menschenlebens erfahren.
Lebe das, wovon Du willst, dass es in dieser Welt vorkommt!
Dass wir das nicht nur allein tun und nur für uns sind ist wesentlich, so die dritte Ermutigung, die ich mit Euch teilen mag. Gerade in heutiger Welt-Zeit braucht es dringend, dass wir ins "Wir" finden, Gemeinschaft bilden, einander begegnen, uns vernetzen.
Darin liegt nicht nur eine große sinnerfüllte Macht, sondern auch ein Gebot der Stunde - wo so viel Spaltung, Trennung und Abwertung, gar Hass und Zerstörungskraft umgeht, ist es so wesentlich, unser Verschiedensein zu leben und zu verstehen, zu entdecken und zu teilen - in alle dem, wo wir einander so gleich, so ähnlich, so menschlich, so lebendig, so sehr Ausdruck des einen Seins, des großen göttlichen Lebens sind.
Thich Nhat Hanh sagt uns, der kommende Buddha, also das erwachte Menschlichsein, wird nicht eine einzelne Person sein, sondern ein Wir, eine Gemeinschaft, ein Inter-Sein miteinander!
In diesem Miteinander können wir die Vision vom "menschlichen Menschen", von Reifung und von einer möglichen erwachten Gesellschaft lebendig halten. Das geht nicht allein!
Von da aus sind wir - das ist mein vierter Aspekt hier - verwiesen in uns selbst, aber nicht wie zu Beginn, einfach in unsere wahre Präsenz und erwachte Natur, sondern mit der Wachheit, zu erkennen und zu verstehen, was wahr ist und wie es wirklich ist. Das ist nichts, was wir äußeren Medien oder Kanälen delegieren könnten. Es ist etwas, was uns zutiefst selbst betrifft, etwas das uns in Dienst nimmt. In den spirituellen und transperonalen Schulen nennen wir es innere Führung oder innere Weisheit. Es ist die Gesamtheit unserer verkörperten Intelligenz als erwachende Wesen, die uns zur inneren Spur wird, zur inneren Stimme, sich als Lebens-Weisheit zeigt.
In einer Welt des Zuviel an Infos und Medien, des mentalen und informativen Chaos bisweilen... braucht es mehr denn je diesen Zugang zum inneren Wissen, zum Wahrheits-Gespür nicht durch Argumente, sondern aus der Unbestechlichkeit unseres schauenden Herzens - zu sehen unmittelbar - was jetzt wesentlich ist. Das kann auch einen neuen Zugang zu unserer persönlichen Begabung bedeuten, mit der wir zunehmend bereit sein können dem Größeren des Lebens, oder konkret den Menschen um uns und mit uns zu dienen - sie zu unterstützen in ihrem Reifungsweg.
Lasst uns schauen und erkennen, versuchen zu verstehen, was heute geschieht - in uns persönlich, in unseren Gemeinschaften, Gesellschaft, global und geschichtlich - ohne uns zu verwickeln!
Und ein fünfter und für jetzt letzter Zugang zu unserem Leben ist mir heute wesentlich.
Es gibt sicher keine Rückkehr zu überalterten Glaubenssystemen oder Religionen, die für uns so nicht mehr oder noch nie oder jetzt genau nicht taugen. Allerdings braucht es dringend eine neue Entfaltung - Erblühen - Integration der Spirituellen Dimension unseres Menschseins in unser Leben und Gesellschaft und Alltag.
Wenn wir auf einem spirituellen Übungsweg in der Arbeit an uns selbst gehen, sind wir ja schon dabei.
Denn es ist wesentlich, dass wir unsere Zeit und Geschichte gleichsam heim-verorten in die Große Wirklichkeit, die mehr ist als das alles - weit über Zeit und Raum hinaus. Wir brauchen die weite Sicht - in der wir uns und unsere Welt nochmal anders und neu erkennen als einen Ausdruck des Göttlichen, eine Sprache des Seins, ein Liebesabenteuer der Leuchtenden Leerheit und Offenheit, für die wir letztlich keine Namen finden... und die zugleich unser innerstes Innen, unsere göttliche Essenz ist.
Erst von da aus, wenn sich unser Blick weitet wie in einer Situationskokarde, wo wir mit unserem Heute und Hier in immer weiteren Situationen verortet sind - kann uns eine Freiheit zukommen, wertschätzend und liebend, wach und powervoll, unbestechlich und frei, authentisch und weise - auf unser Leben und unsere Welt-Stunde zu antworten.
Alle diese 5 Schritte brauchen eine Art von Lebens-Mut. Den wünsche ich Euch und mir - und lasst uns verbunden bleiben und einander ermächtigen zum Ja für das Leben!
So bleibe ich für heute mit vielen guten Wünschen für Euch
Satnam Paulus-Thomas Weber
Worte für unterwegs:
"Lebe das, wovon Du willst, dass es in unserer Welt vorkommt!
Schaue, erkenne, versuche zu verstehen, was geschieht - persönlich, gesellschaftlich, kollektiv, global - ohne Dich zu verwickeln!
Halte für Dich und miteinander in Gemeinschaft die Vision vom reifenden und erwachenden Menschen und einer erleuchteten Gesellschaft lebendig!
Und verorte Dich selbst und unsere Werde-Welt in der Großen Wirklichkeit zu der wir alle gehören - die sich um uns weitet und alle Dinge durchdringt!"
(Satnam Paulus-Thomas Weber)